UNESCO-Besuch in Venedig

UNESCO-Besuch in Venedig: Stadt kämpft gegen schwarze Liste

Heute beginnt in Venedig der Besuch von UNESCO-Inspektoren. Begleitet werden diese von den intergouvernementalen Organisationen Icomos und Iccrom, die bis zum 31. Oktober in der Lagune bleiben werden. Ziel der Inspektion ist es, den Zustand der Stadt, die zum Weltkulturerbe gehört, zu bewerten. Es gilt auch zu entscheiden, ob Venedig auf die schwarze Liste der gefährdeten UNESCO-Stätten gesetzt werden sollte. Diese Einstufung möchte die Stadtverwaltung um jeden Preis vermeiden. Die Verwaltung betont die jüngsten Maßnahmen, wie die Einführung eines Zugangsbetrags an bestimmten Tagen und Uhrzeiten.

Willkommensgruß von Luca Zaia

Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, hieß die Delegation herzlich willkommen. Er forderte dazu auf, die Einzigartigkeit des Ortes sowie die Fortschritte der letzten Jahre zu würdigen. „Ich bin überzeugt, dass hier gute Arbeit geleistet wird, die die weltweite Einzigartigkeit Venedigs und seiner Lagune sowie seines materiellen und immateriellen Erbes angemessen berücksichtigt“, erklärte Zaia. Er betonte die konkreten Ergebnisse der institutionellen Zusammenarbeit. Wie den Schutz des historischen Zentrums durch das MOSE-System und die Reduzierung des Schiffsverkehrs in der Lagune.

Kritik von Gianfranco Bettin

Im Gegensatz dazu äußerte sich Gianfranco Bettin, ein Stadtverordneter von Venezia Verde e Progressista, kritisch. Er erinnerte an einen historischen UNESCO-Bericht von 1969, der betonte, dass die Stadt nur mit Hilfe ihrer Bewohner gerettet werden könne. Bettin warf der Stadtverwaltung vor, die menschlichen Aktivitäten vom Ökosystem zu trennen und mit Projekten von hohem Einfluss zu arbeiten, die die Stadt weiter belasten könnten. Er forderte die UNESCO-Delegation auf, alle Stimmen zu hören und sich nicht von Politikern täuschen zu lassen, die Venedig in eine falsche Richtung führen.

Fazit

Die Inspektion hat gerade begonnen und die Meinungen über die Zukunft Venedigs sind bereits geteilt. Während die Stadtverwaltung auf die erreichten Fortschritte verweist, warnen Kritiker vor den Gefahren des Massentourismus und den Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung. Der Ausgang dieser Bewertung könnte entscheidend für die zukünftige Einstufung Venedigs als UNESCO-Weltkulturerbe sein.

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