Airbnb und Mestre boomen

Tourismus in Venedig: Airbnb und Mestre boomen, Hotels in der Altstadt verlieren an Boden

Positive Trends trotz Herausforderungen im Stadtbild

Im Jahr 2024 zeigt der Tourismus in Venedig ein gemischtes Bild. Laut Daten des statistischen Amts von Venetien und der Venezianischen Hotelvereinigung (AVA) stieg die Gesamtzahl der Übernachtungen im Vergleich zu 2023 um 4,8 %. Dieser Anstieg wird jedoch von großen Unterschieden zwischen den einzelnen Stadtteilen und Unterkunftsarten begleitet. Airbnb und Mestre boomen.

Wachstum in Mestre und bei privaten Unterkünften

Mestre und die Umgebung verzeichnen ein beeindruckendes Wachstum. Die Übernachtungen in dieser Region stiegen um 8,2 %, wobei insbesondere private Unterkünfte (+16 %) herausragen. In der Altstadt Venedigs ist das Bild differenzierter. Während Hotels einen Rückgang von 2,5 % bei den Übernachtungen verzeichneten, stiegen die Zahlen für private Unterkünfte um 9,9 %. Dieser Trend zeigt eine klare Verschiebung hin zu flexibleren und oft günstigeren Übernachtungsmöglichkeiten.

Luxushotels trotzen dem allgemeinen Abwärtstrend

Trotz des Rückgangs in einigen Segmenten halten sich Luxushotels stabil. Die Fünf-Sterne-Häuser in Venedig konnten einen Zuwachs von 0,7 % bei den Ankünften und 2,5 % bei den Übernachtungen verzeichnen. Hotels der niedrigeren Kategorien (1-2 Sterne) verzeichneten hingegen einen deutlichen Rückgang, insbesondere in der Altstadt (-8,2 % Ankünfte, -3,7 % Übernachtungen). Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Unterkünften.

Rückgang bei traditionellen Bed & Breakfasts

Die Bed & Breakfasts erlebten stadtweit einen Rückgang. In Mestre sanken die Übernachtungszahlen um 12 %, in der Altstadt um 1,7 %. Dieser Rückgang wurde jedoch durch die Zunahme anderer privater Unterkünfte wie Ferienwohnungen und Hostels ausgeglichen. Eine Ausnahme bildet das Lido, wo sowohl Hotels als auch private Unterkünfte Rückgänge verzeichneten, was eine gesonderte Analyse erfordert.

Verlängerte Aufenthaltsdauer als neues Ziel

Ein positiver Aspekt ist die längere Aufenthaltsdauer der Touristen. Während die Ankünfte lediglich um 2 % stiegen, nahmen die Übernachtungen um fast 5 % zu. Dies deutet auf einen Wandel im Reiseverhalten hin, der nicht nur der Stadt, sondern auch der Hotelbranche zugutekommt. Investitionen in Qualität und Service, insbesondere in den oberen Hotelkategorien, tragen zu diesem Trend bei.

Ein sich wandelnder Markt

Die Veränderungen im Tourismus spiegeln sich auch in der Infrastruktur wider. Die durchschnittliche Bettenanzahl pro Hotel sank bis Oktober 2024 auf 70. Gleichzeitig nahm die Kapazität der privaten Unterkünfte durch zahlreiche Neueröffnungen zu. Mestre und andere Festlandgebiete profitieren besonders von diesem Wandel.

Fazit: Gewinner und Verlierer

Der Tourismus in Venedig entwickelt sich weiter, jedoch mit klaren Gewinnern und Verlierern. Während Luxushotels und private Unterkünfte profitieren, stehen traditionelle Bed & Breakfasts und einfache Hotels unter Druck. Die verlängerte Aufenthaltsdauer der Besucher und die Anpassung der Kapazitäten an neue Trends zeigen jedoch, dass die Stadt auf einem guten Weg ist, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen.

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