Die Gewässer von Friuli Venezia Giulia schneiden gut ab. Alle zehn untersuchten Stellen liegen innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Die Umweltorganisation Legambiente präsentierte am 24. Juni in Triest die Ergebnisse ihrer Kampagne „Goletta Verde 2025“. Freiwillige und Fachleute entnahmen am 5. Juni Wasserproben an besonders sensiblen Küstenpunkten. Die Analyse erfolgte innerhalb von 24 Stunden in lokalen Laboren. Friaul überzeugt mit sauberem Meer, doch weitere Anstrengungen sind notwendig.
Friaul überzeugt mit sauberem Meer
Die Probenorte erstreckten sich entlang der gesamten Küste. Zu den kontrollierten Zonen gehören unter anderem Triest, Monfalcone, Grado und Lignano Sabbiadoro. Auch die Mündungen der Flüsse Isonzo, Stella und Tagliamento standen im Fokus. Überall stellten die Expertinnen und Experten keine Grenzwertüberschreitungen fest.
Vorsicht bleibt geboten
Trotz dieser positiven Nachrichten bleibt Vorsicht geboten. Sandro Cargnelutti, Präsident von Legambiente FVG, betont die Bedeutung langfristiger Strategien. Die Messungen fanden am Beginn der Badesaison statt. Zu diesem Zeitpunkt arbeiten viele Kläranlagen noch unter geringem Druck. In der Hochsaison steigt die Belastung jedoch deutlich. Besonders in der unteren Region von Friaul-Julisch Venetien fehlt es an funktionierenden Kläranlagen. Einige Abwässer fließen immer noch ungefiltert in Flüsse oder ins Meer. Hinweisschilder mit Badeverboten sucht man an vielen Flussmündungen vergeblich.
Verstärkte Anstrengungen erforderlich
Elisa Turiani, nationale Sprecherin der Goletta Verde, fordert verstärkte Anstrengungen. Sie sieht Handlungsbedarf bei der Wasseraufbereitung, beim Klimaschutz und bei der Umweltaufklärung. Die diesjährige Kampagne legt besonderes Augenmerk auf Offshore-Windkraft, nachhaltige Energie und illegale Umweltpraktiken.
Mehrere Partner
Mehrere Partner unterstützen die Aktion, darunter Anev, Novamont, Renexia, Biorepack und CONOU. Letzterer gilt als Vorreiter der Kreislaufwirtschaft. Über 98 % der in Italien anfallenden Altöle werden dort wiederaufbereitet.
Die untersuchten Strände und Flussmündungen
- Triest (TS) – Lanterna (Pier Fratelli Bandiera)
- Triest (TS) – Barcola (Viale Miramare, zwischen den Felsen)
- Duino Aurisina (TS) – Sistiana Castelreggio (Strand links vom Touristenhafen)
- Monfalcone (GO) – Marina Julia (kostenloser Strand in der Nähe des Spielplatzes)
- Grado (GO) – Punta Sdobba (Mündung des Isonzo)
- Grado (GO) – Strand (Kreuzung Viale del Sole via Svevo)
- Precenicco (UD) – Mündung des Flusses Stella
- Lignano Sabbiadoro (UD) – In der Nähe der Kläranlage
- Lignano Sabbiadoro (UD) – Kreuzung Lungomare Trieste über Gorizia
- Lignano Riviera (UD) – Mündung des Flusses Tagliamento
Das Meer von Friaul-Julisch Venetien zeigt sich derzeit in guter Verfassung. Damit das so bleibt, braucht es aber klare Regeln, moderne Technik und mehr Umweltbewusstsein.