Was Italiener an Touristen am meisten nervt

Was Italiener an Touristen am meisten nervt: Eine aktuelle Umfrage gibt Einblick.

Was Italiener an Touristen am meisten nervt

Touristen aus aller Welt lieben Italien für sein gutes Essen, seine reiche Kultur und das angenehme Wetter. Doch viele Urlauber wissen sich leider nicht zu benehmen, was die Italiener oft verärgert. Eine aktuelle repräsentative Umfrage zeigt, welche Verhaltensweisen der Besucher besonders störend empfunden werden.

Respektlosigkeit gegenüber Sehenswürdigkeiten

Ein Vorfall im letzten Sommer sorgte für weltweites Aufsehen: Ein britischer Tourist ritzte den Namen seiner Freundin in die Mauern des Kolosseums und behauptete später, nicht gewusst zu haben, wie alt das Monument sei. Solche respektlosen Handlungen sind leider keine Einzelfälle. Viele Touristen lassen im Urlaub ihre gute Kinderstube zuhause, beschädigen historische Stätten, werfen Müll in die Natur und machen fröhliche Selfies an Gedenkstätten. Über zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie dieses Verhalten von Touristen am meisten stört.

Missachtung der italienischen Esskultur

Die Italiener sind extrem stolz auf ihre kulinarische Tradition, die zu den besten der Welt zählt und eine Hauptattraktion für Touristen ist. Doch viele Urlauber ignorieren die dazugehörigen Regeln und Verhaltensweisen. Fast jeder fünfte Einheimische ärgert sich darüber, wenn Touristen ihre Spaghetti kleinschneiden oder Pizza mit Messer und Gabel essen. In Neapel, dem Geburtsort der Pizza, wird diese traditionell mit der Hand gegessen. Noch schlimmer finden es die Italiener, wenn Touristen in Restaurants ausländische Speisen bestellen. Ganze 19 Prozent der Befragten empfinden dies als „total unangemessen“, da die italienische Küche eine breite Vielfalt bietet.

Unkenntnis grundlegender Höflichkeitsfloskeln

Viele Touristen beherrschen nicht einmal die einfachsten italienischen Höflichkeitsfloskeln. Zwölf Prozent der Italiener ärgern sich darüber, dass Urlauber selbstverständlich in einer fremden Sprache angesprochen werden, ohne sich die Mühe zu machen, grundlegende italienische Wörter zu lernen. Fünf Prozent der Befragten sind verärgert, dass Touristen nicht einmal Höflichkeitsfloskeln wie „Ciao!“ (Hallo oder Tschüss), „Grazie!“ (Danke) und „Scusi!“ (Entschuldigung) verwenden.

Fehlverhalten bei Kaffeespezialitäten

Auch der Umgang mit den italienischen Kaffeespezialitäten sorgt für Unmut. In Italien gilt Cappuccino als typisches Frühstücksgetränk, während viele Touristen ihn auch nach dem Mittagessen bestellen. Dies widerspricht den ungeschriebenen Regeln der italienischen Kaffeekultur und ärgert jeden achten Italiener. Nach 12 Uhr sollte man nur noch einen „caffè“, also einen Espresso, bestellen.

Italien lebt vom Tourismus

Trotz dieser Ärgernisse lebt Italien vom Tourismus. Im Jahr 2023 bereisten 79 Millionen Menschen das Land, wobei die Deutschen die größte Gruppe stellen. Die Umfrage, durchgeführt von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut im Auftrag des Sprachlernportals Preply, befragte 1.003 Männer und Frauen ab 16 Jahren mit Wohnsitz in Italien im Zeitraum vom 5. bis 9. April.

Diese Umfrage verdeutlicht, dass der respektvolle Umgang mit der Kultur und den Gepflogenheiten des Gastlandes entscheidend ist, um das Zusammenleben harmonisch zu gestalten. Touristen sollten sich stets bemühen, die lokale Kultur zu respektieren und sich angemessen zu verhalten.

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